Während sich der russische Automarkt in einer Erholungsphase befindet, hat das russische Ministerium für Industrie und Handel eine Steuererhöhung eingeführt: Ab dem 1. August wird auf alle nach Russland exportierten Autos eine erhöhte Abwracksteuer erhoben.
Nach dem Abzug der US-amerikanischen und europäischen Automarken kamen 2022 chinesische Marken nach Russland, und der angeschlagene Automarkt erholte sich schnell: Im ersten Halbjahr 2023 wurden in Russland 428.300 Neuwagen verkauft.
Der Vorsitzende des russischen Automobilherstellerverbandes, Alexei Kalitsev, erklärte begeistert: „Bis zum Jahresende werden die Neuwagenverkäufe in Russland hoffentlich die Millionengrenze überschreiten.“ Allerdings scheint es einige Unwägbarkeiten zu geben: Gerade als sich der russische Automobilmarkt in der Erholungsphase befindet, hat das russische Ministerium für Industrie und Handel eine Steuererhöhungspolitik eingeführt: die Erhöhung der Abwracksteuer auf importierte Autos.
Seit dem 1. August wird die Abwracksteuer auf alle nach Russland exportierten Autos erhöht. Das spezifische Programm sieht eine Erhöhung des Pkw-Koeffizienten um das 1,7- bis 3,7-fache, des Koeffizienten für leichte Nutzfahrzeuge um das 2,5- bis 3,4-fache und des Lkw-Koeffizienten um das 1,7-fache vor.
Seitdem wurde lediglich eine „Abwracksteuer“ für chinesische Autos, die nach Russland eingeführt werden, von 178.000 Rubel pro Auto auf 300.000 Rubel pro Auto angehoben (d. h. von etwa 14.000 Yuan pro Auto auf 28.000 Yuan pro Auto).
Erläuterung: Derzeit fallen für den Export chinesischer Autos nach Russland hauptsächlich folgende Gebühren an: Zoll, Verbrauchssteuer, 20 % Mehrwertsteuer (Gesamtbetrag aus Rücktransportpreis + Zollabfertigungsgebühren + Verbrauchssteuer multipliziert mit 20 %), Zollabfertigungsgebühren und Schrottsteuer. Früher unterlagen Elektrofahrzeuge keinen Zollgebühren, doch ab 2022 hat Russland diese Politik eingestellt und erhebt nun 15 % Zoll auf Elektrofahrzeuge.
Die Altautosteuer, allgemein als Umweltschutzgebühr bezeichnet, basiert auf den Emissionsstandards des Motors. Laut Chat Car Zone hat Russland diese Steuer seit 2012 zum vierten Mal erhöht und wird bis 2021 zum fünften Mal erhoben.
Wjatscheslaw Schigalow, Vizepräsident und Geschäftsführer des russischen Autohändlerverbands ROAD, erklärte daraufhin, dies sei eine schlechte Entscheidung gewesen. Die Erhöhung der Steuer auf importierte Autos, die in Russland bereits eine große Versorgungslücke verursacht habe, werde die Importe weiter einschränken und dem russischen Automarkt, der noch weit davon entfernt sei, wieder auf ein normales Niveau zurückzukehren, einen fatalen Schlag versetzen.
Yefim Rozgin, Herausgeber der russischen Website AutoWatch, erklärte, Beamte des Ministeriums für Industrie und Handel hätten die Abwracksteuer aus einem ganz klaren Grund drastisch erhöht: Sie wollten den Zustrom chinesischer Autos nach Russland stoppen, die ins Land strömen und die von der Regierung unterstützte lokale Autoindustrie praktisch zerstören. Die Regierung unterstützt die lokale Autoindustrie. Doch diese Ausrede ist wenig überzeugend.
Veröffentlichungszeit: 24. Juli 2023